Mit Achtsamkeit in Balance bleiben
Chronos, der griechische Gott der Zeit, hätte seine Freude. Das Leben in der westlichen Welt wird nicht nur von Chronos bestimmt, sie wird von Chronos geradezu diktiert! Die Tage sind minutiös durchgeplant. Selbst für zwischenmenschliche Kontakte oder Zärtlichkeiten mit dem Partner werden Zeitfenster eingeplant. Die Feste feiern wie sie fallen, also gelebte Spontaneität, Fehlanzeige! Und das ganze Dilemma beginnt bereits im frühen Kindesalter.
Kindern sollen alle Möglichkeiten geboten werden, um SPÄTER auf Grund der umfassend geschulten Talente, die besten Chancen am Arbeitsmarkt zu haben. So hetzen bereits die Jüngsten Nachmittag für Nachmittag von Sport- zu Sprach- oder Musiktrainings. Die Wochenenden sind durchgetimt und es bleibt oft kaum Platz fürs Kindsein, fürs Spielen, das Zeitvergessen und völlig eins werden mit einer Beschäftigung. Als Erwachsene sind wir dann chronisch im Stress, chronisch überlastet, chronisch müde, chronisch ausgelaugt oder sogar chronisch krank.
Yoga lehrt uns im Moment zu sein - Achtsamkeit ist das Zauberwort, das uns dabei hilft, das Leben bewusst im Moment wahrzunehmen. Losgelöst von Vergangenheit und Zukunft spüren und urteilsfrei wahrnehmen, was ist, und hinzuspüren: wie geht es mir, was brauche ich jetzt, was tut mir jetzt gut? Das heißt jedoch nicht, nur mehr das zu tun, was man gerade möchte, sondern alles was getan werden muss, mit Achtsamkeit ausführen. Ganz bei einer Sache sein, voll in ihr aufgehen und dann zum Nächsten übergehen - weg vom Multitasking. Täglich Zeiten für bewusstes Nichtstun einplanen, oder Zeiten, die nur einem selbst gehören, sind wichtig, um die Batterien wieder aufzuladen, einen Ausgleich zum durchgetimten Alltag zu schaffen und gesund und leistungsfähig zu bleiben.
